Kuba hat nicht nur Sandstrand sondern auch Berge, Cerro hat 0:1 in Kolumbien verloren und der Reifen unseres Motorrads ist geplatz-das ist so grob, was eine Voluntaerin in Paraguay beschaeftig.
Doch nun alles der Reihe nach.
Vom 28.3.-9.4. war ich gemeinsam mit meinen Eltern auf Kuba. Das Land ist einfach der Hammer! Schon der erste Eindruck in Havanna einfach gigantisch: Die Stadt besteht aus wunderschoenen Kolonialbauten des 19. Jahrhunderts, die gerade alle renoviert werden. Man fuehlt sich richtig in der Zeit versetzt!
Doch nicht nur Havanna ist so konstruiert wie wir dann herausfanden, sondern alle kubanischen Staedte!
Zunaechst gings fuer uns per Fahrrad ueber die Autobahn (dort fahren so gut wie keine Autos, deswegen ist das die beste Strasse!) gen Osten, erst Soroa und dann das Vinales Tal mit Vinales und Pinar der Río. Wir waren in der Grotte, in der Che Guevarra damals mit seinen Mitstreiten gehaust hat, als die Revolution am laufen war, haben uns mit letzten Kraeften durch sehr huegelige, dafuer wunderschoene, Berglandschaften gestrampelt und zuletzt auch noch eine Tabakplantage besichtig, wo Tabak angebaut und getrocknet wird, aus dem dann spaeter die, in aller Welt bekannten, kubanischen Zigarren gedreht werden.
Danach gings per hochmodernem Bus ueber Havanna nach Santa Clara, der Stadt, in der Che den entscheidenden Kampf gegen das Batista Regime fuehrte, was das Gelingen der Revolution bedeutete. Natuerlich sind wir auch zum Che Denkmal gefahren, was in einem riesigen Besucherpark liegt, der von freiwilligen Helfern errichtet wurde.
Am naechsten Tag gings von Santa Clara nach Hanabanilla, einem sehr hochgelegenen Ort, was per Fahrrad ziemlich anstrengend war!
Wir haben dort in einem staatlichen Hotel uebernachtet,was sehr interessant war, da in Kuba ja Sozialismus herrscht, was vor allem in der Art, wie mit internatioalen Gaesten in dem Hotel umgegangen wurde, stark zum Vorschein kam.
Z.B. wurden wir beim Fruehstueck, was man à la carte bestellen musste, die ersten 40 Minuten komplett ignoriert und auch erst nach der dritten Beschwerde, konnten wir endlich bestellen. Davor wurde nur eine deutsche Reisegruppe bedient, bei der jedoch einige Personen viel spaeter kamen als wir!
Der darauffolgende Tag war mit Abstand der haerteste: Wir mussten 600 Hoehenmeter und 50 km bewaeltigen und das auf schlechtesten Strassenverhaeltnissen. Eigentlich war der Plan gewesen, dass wir einen Lastwagen anhalten, damit der uns mitnimmt (so funktioniert dort der oeffentliche Transport), jedoch hatten wir Pech und kein einziger Lastwagen fuhr in unsere Richtung. Dazu kam dann auch noch die grosse Hitze, was das ganze nicht besser machte.
Doch abends wurden wir belohnt: Wir kamen endlich an der Karibik an, die mit ihren weissen Straenden und blauem Wasser wie aus dem Bilderbuch erschien!
Dort verbrachten wir dann die letzten Tage, was richtig schoen war!
Fuer mich gings am 9. April wieder ab Havanna nach Paraguay. Der Flug war jedoch ziemlich aufregend:
Ich musste ueber Lima und Montevideo nach Asuncion fliegen und ab Lima begleitete mich das Fussballteam Cerro, was eins der 2 grossen Fussballteams in Paraguay ist und das sehr bekannt ist. Die Jungs kamen gerade aus Kolumbien, wo sie ein, mit der Champions League vergleichbares, Spiel hatten, was sie aber leider verloren haben, sodass sie nun draussen sind.
Es war aber trotzdem gute Stimmung, mein Nebensitzer (auch ein Spieler) und ich haben uns die ganze Zeit gut unterhalten (er war gar nicht so, wie man sich Fussballspieler vorstellt, sondern einfach ein normaler Mann, sehr daran interessiert, was ich als Deutsche in Paraguay mache und sehr hilfsbereit). Ich durfte dann auch mit ihnen Terere trinken, was man ja auch nicht alle Tage macht ;)
Zum Schluss haben sie mich in Asunción sogar noch mit ihrem Mannschaftsbus mitgenommen bis zu einer Strasse, von wo aus mein Bus abfuhr und da ich nicht genau wusste, wo ich hin muss, hat mich einer der Spieler sogar extra noch begleitet und nach dem Ort gefragt, was echt witzig war, da er die ganze Zeit von Leuten angesprochen wurde, die ihn erkannten. Definitiv ein unvergessliches Erlebnis :)
Gerade nach Hause gekommen, ging das Programm gleich weiter: Abiparty meiner 12. Klasse.
Zunaechst wurden noch Mr. und Mrs. Havaiana (Thema: Noche havaiana - Hawaii Nacht) gewaehlt, was auch ganz lustig war, weil ich ja alle Kandidaten kannte und sogar 2 der 4 Maedels meine Schuelerinnen sind.
Danach wurde bis in die Morgenstunden getanzt, getrunken und gefeiert. Zwar war es auf der einen Seite komisch, mit den eigenen Schuelern zu tanzen, aber auf der anderen Seite auch einfach genial. Mich begruesste eine meiner Schuelerinnen mit "Hola profe" - hallo Lehrerin- worauf ich ihr jedoch sagte, dass ich fuer den Abend nicht Profe, sondern einfach nur Nina bin.
Sonntag morgen ging die Nacht schon wieder viel zu schnell zu ende (obwohl wir auf Winterzeit umgestellt haben und nun wieder 6 Stunden Unterschied haben), da Konfirtmation in der Kirche auf unserem Gelaende stattfand.
Nachmittags sind wir mit unserm Motorrad nach Hohenau 4 gefahren, ein Teil Hohenaus, der weit draussen auf den Feldern liegt. Um dort hinzukommen, muss man ueber schlechte Steins- und Erdstrassen fahren, was unserm Motorrad nicht wirklich gut gefallen hat, was es in einem platten Reifen ausdrueckte...Wir hatten aber Glueck, ganz in der Naehe wohnte ein Mechaniker, der es uns gleich repariert hat.
Nacher bin ich auch noch dummerweise mit meinem Bein an den Auspuff gekommen, der natuerlich verdammt heiss war, sodass ich jetzt eine riessige Brandblase habe, die bald zur Narbe wird-ein Zeichen, dass ich immer paraguayischer werde, da hier fast alle eine solche Narbe am rechten Bein haben.
Der Grund, warum wir so weit gefahren sind, war folgender: Dort gibt es eine Gruppe von ca.30 Personen zwischen 5 und 45 Jahren, die daran interessiert sind, Deutsch zu lernen. Also wurden wir gefragt, ob wir dort nicht einen Deutschkurs anbieten koennen. Zunaechst hatten wir eigentlich keine Lust, da wir ja schon unter der Woche dauernd unterrichten, aber haben gesagt, dass wir es zumindest mal probieren.
Das ganze klappt super, da die Leute alle sehr interssiert sind und gut mitarbeiten. Es ist also etwas anderes, als der normale Unterricht.
Wobei ich auch schon beim naechsten Thema waere: Unterricht. Am Montag gings nach 2 Wochen Pause wieder los. Ich hatte den Kindern fuer die Zeit, in der ich weg war, Aufgaben gegeben und war schon ziemlich gespannt, wie das ganze geklappt hatte.
Ich war richtig erstaunt: Die Kinder hatten sich wirklich hingesetzt und alle Aufgaben, die ich ihnen gegeben hatte, gemacht! Ausserdem war es ein richtig cooles Gefuehl, dass alle mir sagten, wie sehr sie mich doch vermisst hatten :)
So ist schon wieder die erste Haelfte der Woche vorbei, die Arbeit ist wieder zum Alltag geworden und die Zeit geht viel zu schnell vorbei...Man faengt schon an zu zaehlen, wie viele Wochenenden einem nur noch bleiben...Jedoch freue ich mich natuerlich auch schon wieder riesig, euch alle in Deutschland zu sehen! Das habe ich jetzt besonders gemerkt, als meine Eltern mich besuchten und ein bisschen davon erzaehlten, was so in Deutschland passiert.
Soweit fuer heute, leider habe ich immer noch keine Fotos, da meine Kamera sich noch kaputt in Buenos Aires befindet und Samsung behauptet, meine Internationale Garantie wuerde bei Grenzuebergang verfallen...die verstehen das Wort International Garanitie irgendwie nicht ganz....auf Bennys Blog gibts aber ein paar: http://www.parabenny.blogspot.com/
Ich hoffe euch allen geht es gut,
an alle, die ab Donnerstag Abi schreiben: Ich drueck euch ganz arg die Daumen und werd an euch denken! Und habt keine Angst: Im Nachhinein war Abischreiben sogar richtig cool :)
Fuehlt euch gedrueckt,
bis zum 23. Juli,
eure Nina