Freitag, 9. Juli 2010

Despedida.

Mein Jahr geht zu Ende - das merke ich jeden Tag mehr.
Nachdem uns die Deutschlehrerinnen am Montag zum Essen eingeladen haben, haben wir gestern die Abschiedsfeier mit unseren Kindern gemacht. Einen Abend, den ich mir immer in ganz weiter Entfernung gewuenscht habe.
Die ganze Woche haben wir schon fleissig gebastelt; Tonkartonblumen mit unserem Foto auf der einen Seite und unserer Adresse auf der anderen Seite. Fuer jeden eine.
Eigentlich wollten wir zum Abschied Spaetzle mit Gulasch kochen, haben uns dann jedoch kurzfristig umentschieden, da wir durch unsere Projekt mit dem SOS Kinderdorf (dazu naechste Woche mehr) unb den ganzen Bastelarbeiten, ziemlich viel Stress haben.
Also entschieden wir uns fuer Spaghetti Bolognese, da dass unkomplizierter war und es in dieser Form hier auch eigentlich nie gibt.
Um 4 begannen wir mit den Vorbereitungen und nur der Holzofen, der nicht angehen wollte, stellte sich in den Weg.
Doch nicht umsonst wohne ich mit einem Pfadfinder zusammen, die bekommen so etwas doch immer an :)

Als das Wasser noch 1h Stunde immer noch nicht kochte, musste ich Benny alleine weiterkochen lassen, da gleichzeitig das Internats-Volleyballturnier anfing, dass Mittwoch Abend begonnen hatte. Leider verlor meine Mannschaft, doch zumindest strengten wir uns an.

Danach gab es auch schon direkt essen.
Der comedor war mit einer grossen Luftballonkette geschmueckt, die Tische waren zu einer grossen Tafel zusammengeschoben worden und das letzte Mal machten wir die fila um in den Comedor zu gehen.

Nach dem Gebet griffen auch gleich alle zu und wir hatten einen Volltreffer gelandet. Waere auch verwunderlich gewesen, wenn die internos die erste Kindergruppe gewesen waere, der Spaghetti Bolognese nicht schmeckt.

Danach hatten die Kinder noch ein bisschen etwas vorbereitet.
Erst lass eine meiner Schuelerinnen ein Gedicht ueber Kometen und Sterne vor. Kometen sind diejenigen, die man zwar taeglich gruesst, aber die nur kommen und gehen, ohne das sie in Erinnerung bleiben.
Die Sterne sind die Freunde oder die Familie. Personen, mit denen man schoene Momente teilt. Dieses Gedicht sollte fuer uns sein, da wir fuer die Kinder wie Sterne waren, aber ich konnte es auch sofort auf viele der Kinder uebertragen, von denen viele fuer mich waehrend dieses Jahres Sterne geworden waren.

Es kam noch ein zweites Gedicht, dass sie ueber uns geschrieben hatten.

Danach folgte ein Lied, dass lauthals gegroelt wurde. Trotzdem suess.

Dann war die Spannung gross, denn sie hatten sogar ein kleines Geschenk fuer uns! Zunaechst oeffnete Benny Teil 1: Ein paraguayisches Hemd (aopí). Nun war ich an der Reihe: 1 paar Ohrringe! Zwar hatten alle mitbekommen, dass ich mir Ohrringe stechen lassen hatte, aber irgendwie war ihnen nicht aufgefallen, dass die Loecher schon seit Maerz wieder zugewachsen waren^^ Nun muss ich mir auf jeden Fall in Deutschland nochmal welche machen lassen :)

Und Teil 3 oefnneten wir gleichzeitig: Ein grosses Fotos von allen Internos, auf dessen Rueckseite sie unterschrieben hatten sowie ein Tshirt mit dem gleichen Fotos und allen Unterschriften. Ich hab mich so mega gefreut, weil wir von der ganzen Gruppe gar kein Foto haben.

Danach gab es noch ein Gedicht und dann waren wir dran mit Geschenke verteilen.
Als Abschiedsgeschenk hatten wir uns etwas ganz besonderes ueberlegt. Wir wollten etwas schenken, dass noch laenger bleibt und ausserdem von Nutzen ist.
Unsere Idee: ein Baum. Also kauften wir einen kleinen Setzling, der nun vor unserem Haus eingepflanzt wird und vor den noch ein kleines Schild als Erinnerung angebracht wird (das wir leider nicht mehr fertig bekommen habe...). So koennen die Kinder sich immer an uns erinnern und ausserdem leckere Fruechte essen :)
Dazu gab es noch Federballschlaeger und -baelle, die wir eigentlich schon viel frueher verschenken wollten (unsere Vorgaenger hatten uns geben, welche mitzubringen), es aber immer vergessen haben.
Und zum Schluss die kleinen Tonkartonblumen mit Foto und Adresse.
Als alle ihre Blumen entgegengenommen hatten und wir uns gerade hingesetzt hatten, kamen auf einmal 2 Mitarbeiterinnen von hinten und verbanden uns die Augen. Was wuerde das wohl werden??
Wir wurden nach draussen gefuehrt und gingen einen ewigen Weg um schliesslich in den Pool zu klettern. Dort bekamen Benny und ich ein Kuechenmesser in die Hand (trotz verbundener Augen) und sollten nun in die Luft stechen um einen Luftballon zu finden. Wow, Paraguayer eben^^.
Benny fand den Ballon und auf einmal regnete es Mehl und Suessigkeiten - die traditionelle Mehldusche zum Abschied der Voluntaere!
Ganz weiss gingen wir in den Comedor zurueck wo noch das letzte Highlight des Abends wartet: Torte :) Die kommt natuerlich immer gut an bei einer Meute Kindern.



Nun mussten natuerlich diese Kilos auch irgendwie wieder runter: Also ging das Volleyballturnier weiter. Zwar war mein Team schon ausgeschieden, aber da schon 5 internos abgereist waren, brauchten sie Ersatzspieler und ich sprang ein. Eine Runde weiter schafften wir es noch, dann schieden wir auch mit diesem Team leider aus.



Es war unvorstellbar, dass das der letzte Abend mit den Kindern war. Es war alles noch so normal, so wie immer eben....



Um 21h mussten alle ins Bett und das letzte Mal wuenschte ich den Kindern gute Nacht.



Freitag frueh bekam ich dann noch eine echt paraguayische Frisur, bevor ich zum letzten Mal meine 12. Klasse hatte, mit der ich zum Abschluss Memory spielte (wunderschoen zu sehen, wie sehr auch grosse Kinder sich noch dafuer begeistern koennen!). Um 12h hiess es dann wirklich Abschied nehmen. Ich konnte die Traenen nicht zurueck halten und auch bei dem ein oder anderen Interno war dies der Fall.

Hoffentlich haben sie uns nach den Ferien nicht schon ganz vergessen. In meinem Herzen werden sie auf jeden Fall fuer immer bleiben.



Ich freue mich schon sehr, euch alle bald wieder zu sehen,

bis dann,

Nina

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